A Warum diese Hintergrundinformationen wichtig sind
Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage (1) zeigt den sehr hohen Zuspruch der Homöopathie in der Bevölkerung und bei Patienten*innen. Über 70 Prozent der Befragten sind zufrieden oder sehr zufrieden mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit homöopathischer Arzneimittel. Demgegenüber lässt eine überschaubare Gruppe sogenannter
„Skeptiker“ im Umfeld der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Paramedizin) lassen nichts unversucht, die Homöopathie aus Universitäten, aus der Weiterbildungsordnung für Ärzte, aus den Apotheken und am besten auch gleich aus dem Bewusstsein mündiger Bürger zu eliminieren. Ihr formuliertes Ziel ist „das Zerschlagen der öffentlichen, der sozialen Reputation“ der Homöopathie.
Auffallend ist, dass die allerwenigsten Wortführer der Kampagne irgendeine regelmäßige Praxistätigkeit mit Patientenkontakt vorweisen können, ganz zu schweigen von homöopathischer Ausbildung und ärztlicher Kompetenz.
Leitmedien übernehmen immer häufiger die Sichtweise der Skeptiker oft ungeprüft und überlassen ihnen trotz fehlender Fachkompetenz die Deutungshoheit über Homöopathie.
Wir wenden uns an Journalistinnen und Journalisten, Entscheidungsträger in Verbänden und der Politik, damit die Homöopathie für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte auf einem hohen Niveau erhalten bleibt.
Wir liefern mit „Homöopathie – Hintergrundinformationen 2019“ eine Zusammenfassung von Hintergründen und Argumenten mit dem Ziel, zu einer überfälligen ausgewogenen Berichterstattung beizutragen.
Unser Ziel ist die Information und der Dialog mit Ihnen
B Argumente
- Es liegen fünf relevante Metaanalysen (2) vor, vier haben ein positives, eine hat ein negatives Ergebnis. Diese Tatsache wird hartnäckig geleugnet, meist mit dem pauschalen Hinweis auf fehlende Nachvollziehbarkeit der Homöopathie.
- Eine Literaturrecherche (Review), der sogenannte Australische Bericht, kommt zu einem negativen Ergebnis für die Homöopathie, nachdem die Einschlusskriterien derart willkürlich und ohne wissenschaftliche Begründung so festgesetzt wurden, dass von zunächst 176 beurteilten Studien nur noch fünf übrig blieben. Die erste Auswertung mit positivem Ergebnis wurde bislang nicht veröffentlicht, der Fall liegt inzwischen wegen des Verdachts auf Manipulation dem Ombudsmann des Commonwealth zur Untersuchung vor.
- Es liegen zahlreiche Ergebnisse mit hoher Praxisrelevanz aus dem Bereich Versorgungsforschung vor, die eine Wirksamkeit der Homöopathie belegen. Eine von der Schweizer Regierung in Auftrag gegebene Bewertung der Homöopathie kommt zu dem Ergebnis, dass “…es ausreichend Belege für die klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt und dass sie eine sichere und kostengünstige Intervention darstellt…“
Die Homöopathie ist seit Mitte 2017 in der Schweiz Bestandteil des Leistungskatalogs der Grundversicherung. (3) - Auch Experimente der Grundlagenforschung konnten die Wirksamkeit potenzierter Substanzen in Zellkulturen oder an Pflanzen zeigen.
- Homöopathie ist evidenzbasiert. Jede wissenschaftliche Studie wird übrigens mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % geplant. Des Weiteren werden bei Studien oft „Idealbedingungen“ gefordert, die in der Praxis nicht existieren. Daher kommt der große Bereich der fehlenden Evidenz vor allem von alten Patienten, Multimorbiden mit Polypharmazie sowie von Kindern her.
- Da es nicht möglich ist, aufgrund eines Studienergebnisses eine Vorhersage für einen individuellen Patienten zu treffen, gaukelt die Aussage „evidenzbasiert“ oft eine Scheinsicherheit vor. Dehalb gehören zu den Studienergebnissen neben der sogenannter externen Evidenz noch die beiden anderen Säulen der evidenzbasierten Medizin (EBM) – nämlich die Erfahrung der Ärzte (interne Evidenz) sowie Wünsche und Wertevorstellung von Patienten.
- Homöopathie ist sicher, wenn sie von Ärzten*innen ausgeübt bzw. begleitet wird. Gefahren drohen, wie in der konventionellen Medizin auch, nicht von der Methode, sondern von nicht korrekter Anwendung.
- Homöopathie ist wirtschaftlich: 2016 betrug die Erstattung homöopathischer Arzneien durch die GKV 0,03 % der Gesamtausgaben für Arzneimittel. Ungefähr 98 % des Gesamtumsatzes an homöopathischen Arzneimitteln finanzieren die Versicherten aus eigener Tasche.
- Homöopathie wird von großen Teilen der Bevölkerung explizit gewünscht wie repräsentative Umfragen wiederholt zeigen. Homöopathie wird oft dann eingesetzt, wenn andere Therapien sich als unverträglich erwiesen haben. Bei Krebserkrankungen kommt eine von Patienten gewünschte Homöopathie häufig ergänzend zum Einsatz, Chirurgie, Chemotherapie oder Bestrahlung werden nicht abgelehnt.
- Homöopathie muss in der Lehre und Anwendung auch an Universitäten erhalten bleiben. So lässt sich weiterhin sicherstellen, dass ihre Anwendung unter kritischer Aufsicht und mit der Option neuer Erkenntnisse erfolgt.
- Homöopathie ist ein eigenständiges, in sich konsistentes Therapieverfahren. Der Zugang zu Mensch und Krankheit ist phänomenologisch und individualisierend und insofern eine Ergänzung zum causal-analytischen Vorgehen in der herkömmlichen Medizin. Beide Systeme schließen sich nicht aus, sondern können sich zu Gunsten der Patienten ergänzen.
- Heute wenden über 7.000 Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen in Deutschland täglich die Homöopathie an. In Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Beratung in den Apotheken, kann die Patienten- und Verbrauchersicherheit somit gewährleistet werden.
C Fragen
„Warum sollte sich die Wirklichkeit darum kümmern, ob sie durch unser Gehirn verstanden werden kann?“ Werner Heisenberg, Nobelpreisträger
Wer definiert, was Heilerfolg bedeutet (reine Lebensverlängerung oder auch Lebensqualität?) Letzteres wird in der internationalen Wissenschaft als „patient-reported outcomes (PRO)“ bezeichnet – ein Kriterium, das in Studien noch wenig berücksichtigt wird. Was ist die tatsächliche treibende Kraft hinter der Kampagne der Homöopathie-Kritiker und welchem eigentlichen Ziel dient ihr mediales Engagement? Mündige Bürger müssen nicht vor der Homöopathie „geschützt“ werden, denn aufgeklärte Menschen können selbst erfahren und reflektieren, was ihnen gut tut und was ihnen schadet.
Für weitere Informationen:
Quellen
https://www.bpi.de/de/nachrichten/detail/patienten-vertrauen-homoeopathischen-arzneimitteln
https://www.hri-research.org/de/quellen/homeopathy-faqs/there–is–no–scientific–evidence–homeopathy–works/
https://www.hri-research.org/de/quellen/die-homoopathie- debatte/der–schweizer–hta–bericht–ueber–homoeopathie/