Interview mit Dr. med. Claudia Rehfueß, Augenärztin in München
„Ich erlebte die Homöopathie und mir wurde klar, so möchte ich als Ärztin heilen“
Ich bin seit fast 30 Jahren in der augenärztlichen Betreuung tätig und habe nach ein paar Jahren Praxis festgestellt, dass mir durch den gerade in meiner Spezialisierung sehr eingeengten Blick auf den Menschen keine befriedigende Betreuung meiner Patienten gelingt. Es ist immer nur ein Doktern am Symptom. Daher habe ich vor 15 Jahren mit der Homöopathie-Weiterbildung begonnen und kann mit meiner homöopathischen Erfahrung heute mit vielen chronisch geplagten Hilfesuchenden einen erfüllenden Weg der nachhaltigen Verbesserung oder Heilung gehen. Gemeinsam die Zusammenhänge und Hintergründe chronischer Augenerkrankungen zu ergründen und sie in ihrer Komplexität behandeln zu können, ist mir ein ganz wichtiges Anliegen und begeistert mich täglich aufs Neue.
- Warum sind Sie Ärztin geworden?
Ich wollte schon immer etwas mit Menschen beruflich zu tun haben und ihnen mit meinen Fähigkeiten und meinem Wissen weiterhelfen. Außerdem gibt es eine Reihe von Ärzten in meiner Familie und ich habe sie als idealistische und zufriedene Vorbilder vor Augen.
- Warum haben Sie dann noch Homöopathie erlernt?
In der Augenheilkunde habe ich recht bald die Erkenntnis gewonnen, dass wir zwar hochtechnische und auch faszinierende diagnostische Möglichkeiten haben – inzwischen können wir mit hochauflösender Laseroptik die Netzhaut in all ihren einzelnen Schichten differenzieren – und auch die mikrochirurgischen Techniken haben sich eindrucksvoll fortentwickelt, aber bei den Therapien der chronischen Erkrankungen wie z.B. dem trockenen Auge sind wir ziemlich hilflos. Den Patienten nichts weiter anbieten zu können als sie immer tiefer in eine Medikamentenabhängigkeit zu führen, wollte ich nicht akzeptieren. Dann kam noch eine eigene chronische Beschwerde dazu, die mich von Arzt zu Arzt und schließlich zu einem Homöopathen führte, der mit zwei kleinen Kügelchen mein Leiden in kürzester Zeit zum Verschwinden brachte. Da war mir klar: So möchte ich als Ärztin heilen können und habe die Weiterbildung in Homöopathie begonnen. Seither lässt mich die Faszination an und Begeisterung für diese Heilmethode nicht mehr los und ich bin meinem idealen Bild einer Ärztin viel näher gekommen.
- Mit welchen Erkrankungen kommen Patienten zu Ihnen?
Meine Homöopathie-Patienten kommen zumeist mit einer langen Krankengeschichte und nach vielen Arztbesuchen zu mir. Viele von ihnen waren auch schon regelmäßig in Augenkliniken und dort in den Spezialabteilungen – ich bin quasi für viele Patienten die „letzte Hoffnung“. Die Allermeisten leiden unter chronisch entzündlichen Erkrankungen, die in der Schulmedizin mit ihrer rein lokalen Symptombehandlung und -unterdrückung einfach nicht in den Griff zu bekommen sind, geschweige denn heilbar wären. Aber zu mir kommen auch Patienten mit grünem Star oder Makulaerkrankungen und sie fühlen und erfahren sich oft als Verlierer in einem Versorgungssystem, in dem eine standardisierte sogenannte Leitlinientherapie den Menschen auf seine Diagnose reduziert. Mit der Homöopathie, die den Menschen immer in all seinen Facetten sieht, kann ich oft eine ganz erstaunliche Heilwirkung anstoßen, die die Lebensqualität der Patienten enorm verbessert und ihnen auch eine bewusstere Wahrnehmung ihrer selbst ermöglicht.
- Mit welchem Argument würden Sie einer Kollegin oder einem Kollegen raten, mit Homöopathie zu beginnen?
Studien zufolge sind Augenärzte besonders vom Burnout bedroht. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass wir schulmedizinisch nur durch ein ganz kleines „Schlüsselloch“ auf den Patienten schauen ohne wirklich Kontakt zu dem Menschen „dahinter“ aufzunehmen. Im Gegensatz dazu treten wir mit der ganzheitlichen Homöopathie in eine tiefere Beziehung mit unseren Patienten ein und das hinterlässt auch bei mir als Ärztin eine tiefe Zufriedenheit. Daher bin ich für diese Methode von Samuel Hahnemann zutiefst dankbar.