Sarah L., sie ist 29 Jahre und möchte nicht mit ihrem vollen Namen genannt werden, studiert in München an der LMU Medizin. Sie berichtet hier von einer Einführungsveranstaltung Homöopathie.
Alles hat seine Berechtigung und alles hat seine Grenzen – eine kritische Beleuchtung des Wahlfachs Homöopathie
Das Wahlfach „Homöopathie und ihre kritische Beleuchtung“ bot eine kurze und fundierte Einführung in den Bereich Homöopathie und gab im Rahmen des Wahlfachprogrammes der Universität einen guten Überblick über deren Prinzipien. Das Ziel wurde bereits über den Titel klar definiert und in einem offenen und ausführlichen Austausch wurden wir über die Chancen, Möglichkeiten und auch Grenzen der Homöopathie aufgeklärt.
Anhand der praktischen Durchführung einer Verreibung konnten wir uns ein Bild über den Entstehungsprozess dieser besonderen Form der Arzneimittel machen. Die Herstellung eines homöopathischen Arzneimittels, von der Pflanze bis zur fertigen Lösung war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung.
Besonders interessant waren die uns vorgestellten Studien zur Homöopathie, die neben spannenden Ansätzen auch eindeutige Belege zur Wirksamkeit lieferten. Gleichzeitig lag der Fokus aber auch auf der Schwierigkeit zur Forschung in der Homöopathie, der durch die Berichte erfahrener Mediziner aus verschiedenen Fachbereichen diskutiert wurde. Die Homöopathie kann in diesem Sinne eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie sein.
Es wurde deutlich, dass durch die Kombination von Schulmedizin und natürlichen Heilmethoden in zahlreichen Fällen eine fundierte Behandlung geboten werden konnte, die die Wünsche der Patienten nicht ausschloss und so einen für beide Seiten zufriedenstellenden Behandlungsverlauf gewährleistete.
„Es ist wichtig, dass eine Generation von Medizinern heranwächst, die offen ist“
Durch die ständigen Fortschritte im Bereich der Medizin ist es besonders wichtig, dass mit uns eine Generation von Medizinern heranwächst, die offen für diese neuen Forschungsergebnisse und individuellen Wege in der Medizin ist; darauf legt insbesondere die universitäre Lehre viel Wert. Zudem sind viele Patienten gut informiert und wollen selbstbestimmt ihre Behandlung mitgestalten. Dafür ist es umso wichtiger genau zu wissen, welches Potenzial in den vielen Behandlungsansätzen unter anderem auch der Homöopathie steckt. Dafür müssen wir in der Lage sein, Chancen und Grenzen dieser gegeneinander abzuwägen.
Wir als Studenten sollten nicht nur darauf schauen, was die Zukunft uns bringen kann, sondern auch einen Blick zurückwerfen und uns mit den über viele Jahrhunderte durch zahlreiche Mediziner erprobten Methoden befassen. Die Homöopathie ist hier ein interessantes Beispiel, da sie mit ihren Grundlagen schon Generationen überdauert hat, lange wie selten eine andere Behandlungsmethode in der Medizin. Durch das Wahlfach hatten wir die Chance uns eine eigene Meinung zur Homöopathie zu bilden, für mich war dies eine besonders bereichernde Erfahrung.