Homöopathie ist sicher
Immer wieder wird das Argument ins Feld geführt, Homöopathie sei „gefährlich“, weil sie dazu beitrage, dass eine andere, wirkungsvolle Therapie verzögert werde oder ganz unterbleibe. Dieses Argument, vorgebracht bereits vor über 10 Jahren von Karl Lauterbach (SPD), wurde seither unzählige Male wiederholt, aber nie bewiesen oder durch Zahlen belegt.
Ohne Zweifel hat die Aussage einen wahren Kern, nämlich dann, wenn Homöopathie von Nicht-Ärzten oder im Rahmen der Selbstbehandlung, also ohne fachliche Kompetenz bei ernsten Krankheiten eingesetzt wird. Diese potentielle Gefahr für Gesundheit und Patientensicherheit ist freilich ein wesentliches Argument für den Erhalt der Zusatzbezeichnung und nicht für ihre Eliminierung aus der Weiterbildungsordnung!
Nur dann, wenn solide ausgebildete und praxiserfahrene Ärzt*innen Homöopathie auf dem Boden und mit dem Wissen der konventionellen Medizin zur Anwendung bringen, ist die ergänzende oder auch alternative Anwendung der Methode sicher.
In diesem Zusammenhang werden auch Beispiele von Tumor-Patient*innen angeführt, die wegen „alternativer“ Anwendung homöopathischer Arzneien zu Tode gekommen seien, weil sie die konventionelle onkologische Behandlung abgelehnt hätten. Diese Argumentation ist in doppelter Hinsicht äußerst fragwürdig: erstens handelt es sich oft und bedauerlicherweise um Menschen, die ihrer malignen Erkrankung ohnehin früher oder etwas später erlegen wären. Zum anderen sind die Überlebensraten sowie die Lebensqualität bei manchen Tumorerkrankungen und unter Chemotherapie oftmals mehr als bescheiden. Vor diesem Hintergrund gilt es, den Fehlschluss zu vermeiden, die Patienten seien wegen Homöopathie verstorben. Im übrigen sollte es unter dem Eindruck einer unter Umständen dramatisch lebensverkürzenden Erkrankung dem Patienten gerade im Angesicht des Todes selbst überlassen bleiben, mit welcher therapeutischen Begleitung er sein Lebensende erreichen möchte.